Druck-Verfahren
Das Wichtigste:
Ballondruck ist kein Papierdruck !
Ballondruck lässt sich auf keinen Fall mit Papierdruck vergleichen. Luftballons werden grundsätzlich im aufgeblasenen Zustand bedruckt. D.h. bevor der Druckvorgang startet, werden die Ballons bis zu 75% ihres Füllvolumens mit Luft befüllt.
Ein netter kleiner Versuch zum Ausprobieren: Nehmen Sie einen unaufgeblasenen Ballon, machen z.B. mit einem Edding-Stift einen Strich o.ä. auf den Ballon, blasen diesen auf und schauen mal, was von Ihrem Edding-Bild noch übrig ist....
Luftballons bestehen aus Natur-Latex. Dies bedingt, dass sich die Oberfläche dehnt. Je nachdem wie stark die Ballons während des Drucks und auch später beim Einsatz aufgeblasen werden, können geringe Farbunterschiede im Druckbild auftreten. Da die bedruckten Stellen auf dem Ballon entsprechend der Füllung weiter auseinandergezogen werden oder enger zusammenliegen können diese kleinen Farbunterschiede entstehen.
Es gibt im Grunde genommen 2 verschiedene Arten, um Ballons zu bedrucken.
Das jüngere Siebdruck-Verfahren
Die Siebdrucktechnik ist eine der jüngsten Drucktechniken. Sie wurde Anfang des 20. Jahrhunderts aus der Bedruckung von Filzwimpel und Schildern mit Hilfe von Gazestreifen heraus entwickelt. Heutige Siebdruckrahmen sind mit Stahl-, Polyester- oder auch Seidengewebe bespannt. Dies unterscheidet sich je nach Anwendungsgebiet. Recht genaue Infos zum Siebdruck sind bei Wikipedia zu finden.
Für den Druck von Luftballons hat sich diese Technik erst in den 1990er Jahren durchgesetzt. Wir setzen in der Regel Polyestergewebe ein, um ein klares sauberes Druckbild zu erhalten.
Das Gewebe wird auf einen Metallrahmen gespannt und dort mit einer lichtempfindlichen und umweltverträglichen Beschichtung versehen. Dann wird eine Schablone (Film) auf diesen Rahmen gelegt und unter hohem Lichteinfluss "belichtet".
Die nicht abgedeckten Bereiche des Siebes werden durch die Belichtung wasserfest. Nach der Belichtung wird das Sieb gewaschen und die wasserlösliche Schicht, die durch den Film abgedeckt war, wird ausgewaschen, so dass dann farbdurchlässige Stellen im Sieb vorhanden sind.
Der Rahmen wird in die Ballon-Druckmaschine eingespannt und es kann losgehen. Die Farbe wird auf das Sieb aufgetragen und mit einem Rakel über das Sieb gestrichen. Durch die nicht belichteten Teile des Siebes wird die Farbe auf den Ballon aufgebracht.
(Hier war mal Video von Youtube eingeblendet. Dank der DSGVO dürfen wir nur noch zu Youtube verlinken, damit Sie mögl. unkomfortable dieses Video sehen können.)
Die Vorteile des Siebdruck liegen klar auf der Hand:
- Optimaler Farbauftrag. Durch das gleichmäßige Abziehen des Rakels erfolgt ein fast 100%ig gleichmäßiger Auftrag der Farbe auf dem Ballon.
- Optimale Deckkraft. Durch das direkte Auftragen der Farbe auf den Ballon wird eine wesentlich höhere Deckkraft erzielt werden, als es beim Flexodruck möglich ist.
- Scharfe Konturen. Das direkte Auflegen des Siebes auf den Ballon hat den Vorteil, dass die Konturen und Linien direkt übertragen werden und eine scharfe Abgrenzung des Druckbildes auf dem Ballon bilden.
- Schnelleres Druckverfahren. Die Einrichtung und Einstellarbeiten an der Siebdruck-Maschine sind wesentlich unkomplizierter als es bei einer Flexodruck-Maschine der Fall ist. Ebenfalls ist die Geschwindigkeit der Maschine in der Regel höher.
- Feinere Raster. Ein Problem generell beim Ballondruck ist das Drucken von Rastern oder gar Verläufen. Beim Siebdruck ist es möglich, Raster bis zu einer Weite von 25 Linien/cm zu drucken. Ballon-Flexodruck schafft nur ca. 18 Linien/cm um noch ein einigermaßen lesbares Druckbild zu erzeugen.
- Druck mit bis zu 8-Farben. Die Anreihung von einzelnen Druckstationen, die jeweils eine Farbe drucken, ermöglicht ein Bedrucken mit bis zu 8 Farben. Mittlerweile ist es möglich im CMYK-Verfahren(ähnlich wie im Papierdruck) noch höhere Qualität zu drucken, allerdings ist dies wesentlich teurer als im normalen Siebdruck-Verfahren.
Es gibt aber auch einige Nachteile beim Siebdruck auf Luftballons:
- Kleinere Druckfläche. Da der aufgeblasene Ballon beim Druckvorgang ein bisschen flachgedrückt wird, ergibt sich bei einem normalen Standard-Werbeballon von ca. 30 cm Druchmesser, eine maximale halbovale Druckfläche von ca. 15 cm Breite und entsprechend ca. 11 cm Höhe.
- Beim Flexodruck wird der aufgeblasene Ballon über eine Gummiwalze abgerollt, so dass dort dann bei einem Standard-Ballon eine Druckfläche von ca. 14 cm Breite und ca. 15 cm Höhe entsteht. Ein Rundumdruck(Druck rund um den gesamten Ballon) ist dort ebenfalls einfacher realisierbar.
- Passgenauigkeit. Der direkte Druck auf den Ballons bedingt, dass bei einem Mehr-Farbdruck der Ballon zur nächsten Druckstation gefahren wird um weitere Farben aufzutragen. Dafür muss der Ballon bewegt werden. Die Schwierigkeit besteht in der genauen Fixierung des Ballons in der nächsten Druckstation, so dass ein möglichst nahtloser Übergang von der einen zur anderen Farbe erfolgen kann. Da der Ballon nach wie vor aufgeblasen ist, bewegt er sich natürlich ein wenig. Das kann zu einem leicht unregelmäßigen Druckbild beim Druckvorgang der folgenden Farben führen. Ein möglicher Lösungsansatz ist das Aufblasen des Ballons in einer kastenartigen Vorrichtung, um den Ballons zu fixieren und weitgehend passgenau zu bedrucken. Dies wird beim CMYK-Druck(Foto-Druck) mittlerweile so gehandhabt.
- Preis. Vielfach wird der Siebdruck als teurer Druck dargestellt. Dies wird durch die höheren Investitionen in Maschinen und der besseren Druckqualität argumentiert. Im Vergleich zum Flexodruck ist das Siebdruckverfahren das etwas Günstigere, weil der Druckvorgang selbst und auch die Vorbereitungskosten etwas niedriger sind, als es beim Flexodruck der Fall ist. Daher wird bei uns lediglich nach Anforderung an den Druck unterschieden. Es gibt einige Druck-Motive, die mit Siebdruck gar nicht oder nur mit einigen Schwierigkeiten realisierbar sind, wie z.B. ein Top-Print(Druck auf dem Kopf des Ballons).
Unterschied zwischen Sieb- und Flexodruck:
Das ältere Flexodruck-Verfahren
Im Bereich Ballondruck ist der Flexodruck das älteste Verfahren, das aus dem reinen Handdruck entwickelt wurde. Hier wird der Ballon indirekt bedruckt, d.h. der Auftrag des Druckbildes erfolgt nicht direkt von der Vorlage auf den Ballon, sondern mittels einer größeren Gummiwalze, auf der das Druckbild-Negativ mit allen Farben zusammen aufgebracht ist. Der aufgeblasene Ballon wird über diese Walze gerollt und somit dann das Druckbild auf den Ballon übertragen. Um die Farben und auch das zu druckende Logo auf die Gummiwalze zu bekommen sind zwei weitere Dinge erforderlich. Zum einen muss ein Klischee erstellt werden, ähnlich dem eines herkömmlichen Stempels, zum anderen muss dieses Klischee über eine oder auch mehrere(bis zu 4) Farbwalzen gerollt werden.
Je nachdem wie viele Farben zum Drucken benötigt werden, muss jeweils pro Farbe ein Klischee erstellt werden. Dieses wird dann auf eine Metallwalze mittels Folie geklebt, rollt dann über die Farbwalze und überträgt das Druckbild auf die Gummiwalze von der dann der Ballon abgenommen wird, entweder per Handdruck oder per Maschine, die den Ballon über die Gummiwalze rollt.
Auch hier gab es mal ein Video einer Flexodruck-Maschine im Einsatz.
Dank DSGVO müssen wir auch hier auf Youtube verlinken.